IFR Ausflug Wilhelmshaven (EDWI) - Oktober 2020
Herrlich schlechtes Wetter – IFR-Ausflug des DFS Fliegerclubs
Am 23.10.2020 war es soweit. Der erste reine IFR-Ausflug des DFS Fliegerclubs startete. Die große Europarunde war wegen Corona unmöglich, aber ein ausgedehnter Norddeutschland-Trip wurde zum idealen Ersatz.
Das Wetter war wunderbar schlecht: viel IMC, Untergrenzen zwischen 500 und 900 Fuß und kein Eis unter FL80.
Wir brachen Freitagmittag mit unseren beiden Piper auf, jede Crew bestand aus einem IFR-Fluglehrer, einem lizensierten IFR-Piloten und einem IFR-Flugschüler. Der Plan: drei Tage nur IFR-Flugplätze, jedes Leg mit Flugplan. Die Basis war ein Hotel in Wilhelmshaven, eine geschichtsträchtige Stadt, gespickt mit Wasserstraßen und modernen und guten Fischrestaurants.
Unsere erste Etappe führte uns über Münster-Osnabrück nach Wilhelmshaven. Während für EDDG bei Abflug in Egelsbach noch „BKN003“ gemeldet wurde, war es im Anflug auf dem ILS dann doch nicht ganz so knapp, aber trotzdem eindrucksvoll.
Bei einem Westwind von über 40kt, den ein Islandtief verlässlich über Norddeutschland blies, flogen wir Samstagmorgen mit der Arrow mit 170kt Groundspeed nach Rostock-Laage – und mit 90kt zurück. Bei der Archer waren es 10kt weniger. Die Wetterdaten waren so präzise, dass wir das vorab exakt einplanen konnten. Wir kamen in Laage bei 900 Fuß aus den Wolken heraus, haben aber den rd. drei Meilen entfernten Flughafen noch lange nicht gesehen. Sehr spannend und definitiv Wetter, bei dem niemand VFR auf Strecke gehen würde.
Auf dem Rückflug von Laage dann der „Sündenfall“: IFR gecancelt und bei passablem Wetter VFR in Rendsburg-Schachtholm gelandet. Warum? Das günstigste Avgas der Republik für 1,50 € kann einfach niemand verschmähen! Natürlich ging es mit Z-Flugplan wieder nach Wilhelmshaven zurück. Sonntagmorgen dann bei Minimum-Wetter, Starkwind und Regen gen Heimat. Unmittelbar nach dem Take-off war auf der DOTOB1S Departure die Sicht weg, nicht überraschend und nicht alltäglich. Der Heimweg führte beide Crews über Hannover bzw. Paderborn zurück nach Egelsbach. Dort war das Wetter ungewohnt gut, was uns aber trotzdem nicht davon abgehalten hat, in Frankfurt „Cloud-breaking“ auf die 25L zu machen – der perfekte Höhepunkt zum Abschluss einer ausgefüllten Reise.
Viele tolle Flugplätze, niedrige Gebühren und freundliche Controller und Flughafenangestellte.
Ein Trip, bei dem jeder auf seine Kosten kam – und seine Begeisterung kaum verbergen konnte. Nächstes Jahr steht die Auslandserweiterung fest auf dem Plan, um endlich auch dieses Trainings- und Erfahrungselement hinzuzufügen.